Nele Balke
01.11.2024 (letztes Update) - 6 Minuten
Am 18. September 2024 fand im Berliner Maschinenraum das zweite Vernetzungstreffen statt. Im Fokus stand „Technologiegestützte Innovationen für Sorgegemeinschaften - Phase 2“. Zahlreiche Akteure aus Forschung, Praxis und Politik nutzten die Gelegenheit, um sich auszutauschen, neue Impulse zu sammeln und gemeinsam über die Zukunft informeller Pflege zu diskutieren.
Nach einer herzlichen Begrüßung durch Dr. Nicole Zingsheim (BMBF) und Prof. Dr. Nicole Jochems (Universität zu Lübeck) startete der Tag mit einer Präsentation der bisherigen Highlights des Begleitprojekts PiTiPS. Im Fokus dieser Stand die Nutzung des Partizipationshubs zusammen mit den Verbundprojekten. Außerdem wurde über die 5. Forschungswerkstatt und den ELSI-Austausch berichtet.
Die erste Keynote des Tages, gehalten von Prof. Dr. Matthias Drossel (HS Hof), beleuchtete allgemeinverständlich die Herausforderungen und Potenziale von Sorgegemeinschaften. Er zeigte auf, wie wichtig ein starkes Netzwerk ist, um die Lebensqualität informell Pflegender nachhaltig zu verbessern.
Nach einer kurzen Kaffeepause präsentierten Vertreter*innen der verschiedenen Verbundprojekte ihre Zwischenergebnisse. In prägnanten 15-Minuten-Vorträgen wurden innovative Ansätze vorgestellt – von technischen Lösungen bis hin zu partizipativen Modellen.
Der Vormittag endete mit einer kreativen Q&A-Runde: Bei „Meet the Project“ konnten Teilnehmende ihre Fragen direkt an die Projektteams richten. Eine Fragen-Tombola sorgte für eine lockere, interaktive Atmosphäre.
Nach der Mittagspause setzte Prof. Andreas Bischof (TU Chemnitz) mit seiner Keynote zu den Potenzialen und Grenzen partizipativer Forschung spannende Akzente. Sein Appell: Partizipation ist ein kraftvolles Werkzeug, erfordert aber einen sensiblen Umgang mit den Beteiligten.
Am Nachmittag stand das gemeinsame Arbeiten im Mittelpunkt. Fünf parallele Workshops boten praxisnahe Zugänge zu Themen wie partizipativer Technikentwicklung, Wissenschaftskommunikation oder Nachhaltigkeit in der Nachwuchsförderung. Dabei wurde der Fokus darauf gelegt, dass sowohl allgemeinverständliche sowie Workshops in wissenschaftlicher Sprache angeboten wurden. Die allgemeinverständlichen Themen gingen von Partizipative Praxisforschung im öffentlichen Raum über Partizipative Technikentwicklung mittels LEGO® Serious Play® bis hin zu der Verknüpfung analoger und digitaler Netwerke. Für Wissenschaftler/innen wurden zudem Workshops zu den Themen Wissenschaftskommunikation als Einflussfaktor auf partizipative Forschung und Nachhaltigkeit bei der Nachwuchsförderung durchgeführt. Parallel konnten Bürgerbeirät/innen in entspannter Atmosphäre an einer „Kaffeeinsel“ diskutieren.
Der letzte Programmpunkt widmete sich einem Zukunftsthema: In der Keynote von Prof. Christophe Kunze (HS Furtwangen) und einer anschließenden Podiumsdiskussion wurde die Rolle von Generativer KI (GenAI) in der Forschung diskutiert. Die Perspektiven der Podiumsgäste regten zu weiterführenden Überlegungen an, wie KI die Pflege und Gesundheitsforschung transformieren könnte.
Mit einem kurzen Ausblick und der Verabschiedung endete das Vernetzungstreffen. Die Teilnehmenden gingen mit neuen Erkenntnissen, spannenden Kontakten und viel Inspiration für zukünftige Projekte nach Hause.
Das zweite Vernetzungstreffen war ein voller Erfolg und zeigte, wie wichtig der Austausch zwischen Wissenschaft, Praxis und Bürger*innen ist. Technologiegestützte Innovationen und partizipative Ansätze bieten enorme Chancen, um informelle Pflege nachhaltig zu verbessern – ein Thema, das uns alle betrifft.